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Das Wort „erfahren“ entspringt mehreren Dimensionen des menschlichen Unterwegsseins: dem Erreichen, dem Erleben und dem Erwerben von Kenntnissen.

Die Zukunft eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Was weitere "Erfahrungen" betrifft: Lassen Sie erst einmal Österreichs neue Südstrecke eröffnet sein!

Vom Reisen und Befördern der Zukunft

Die Südstrecke ist eines der größten und spektakulärsten Infrastrukturprojekte der nächsten Jahrzehnte. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 neu gebaut. Über 5.000 Menschen arbeiten daran, weitere 15.000 sind hier in Zukunft beschäftigt. Auf der neuen Strecke rollen Millionen Tonnen Güter schneller und günstiger ans Ziel.

Mehr Mobilität

Weniger Umwege

3,5 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet der Südstrecke. Sie wollen mobil sein und in den Genuss von Gütern kommen, aus aller Welt. Österreichs größter Erschaffer von Bahn-Infrastruktur, die ÖBB-Infrastruktur AG, hat sich diesem Wunsch verschrieben. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist, die Nord-Süd-Bahnverbindung auszubauen. Das bedeutet: mehr als ein Vierteljahrhundert Arbeit und Einsatz – für 170 Kilometer neue und 200 Kilometer modernisierte Bahnstrecke.

Mehr Schiene

Weniger Straße

Die Südstrecke umfasst: den Nordbahnausbau, die Modernisierung der Marchegger Ostbahn (Strecke Wien–Bratislava), den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, die Pottendorfer Linie, die zur Hochleistungsstrecke wird, den Semmering-Basistunnel, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den umgestalteten Grazer Hauptbahnhof, 130 Kilometer Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunfts­orientierten Personen- und Güterverkehr.

Mehr Möglichkeiten

Weniger Einschränkungen

Neben derzeit etwa 37 Millionen Fahrgästen auf der Südstrecke, werden dort von den ÖBB über die Landesgrenzen hinaus, Richtung Südeuropa – wie den Adriahäfen – 22 Millionen Tonnen Güter pro Jahr befördert. Diese Güter gelangen auf einer ausgebauten Hochleistungsstrecke schneller ans Ziel. Der Semmering ist kein langatmiges und teures Hindernis mehr mit seinem neuen, großen Tunnel und die neue Strecke der Koralm­bahn umfährt das enge Murtal und den steilen Neumarkter Sattel.

Mehr Effizienz

Weniger Verbrauch

Auf der begradigten Strecke können Güterzüge länger und schwerer beladen sein, noch dazu mit nur einem Triebfahrzeug fahren. Das entlastet die Straße, schont die Umwelt und reduziert die Transportkosten wesentlich. Mit jeder Tonne Fracht, die ein Zug voranbringt und nicht ein LKW, wird um 30 Mal weniger Kohlendioxid in die Luft geblasen.

Mehr Freiheit

Weniger Fahrzeit

Pro Jahr sitzen 37 Millionen Fahrgäste in österreichischen Fernzügen – doppelt so viele wie noch vor der Jahrt­ausend­wende. Man lässt das Auto in der Garage, wenn die Bahnverbindung gut ist. Das konnte man nach dem Ausbau der Weststrecke sehen, der 300 Kilometer langen Strecke zwischen Wien und Salzburg. Für die etwa 470 Kilometer lange Südstrecke (inkl. Nordbahn), an der mehr Menschen leben als an der Weststrecke, wird dieselbe Entwicklung erwartet.

Mehr Europa

Weniger Grenzen

Die ÖBB-Infrastruktur AG arbeitet an mehr als 100 großen und kleinen Projekten entlang des sogenannten Baltisch-Adriatischen Korridors von Norden nach Süden. Zwischen Ostsee und Adria gelegen, umfasst er 1.700 Kilometer. Der Korridor wird von der Europäischen Union favorisiert und mitfinanziert. Die Aufnahme der Südstrecke in diese wichtige trans­europäische Verbindung bedeutet für Österreich eine optimale Anbindung an aufstrebende Wirtschaftsräume und an die wichtigsten Seehäfen.

Neue Wege

Die Südstrecke im Überblick

Auf einer Gesamtlänge von 470 Kilometern, von der nördlichen bis zur südlichen Staatsgrenze, sind die Projekte wie auf einer Perlenkette aufgereiht. Damit in Zukunft bessere Verbindungen möglich sind – zwischen Österreich und den Nachbarländern, zwischen vier Bundesländern und zwischen drei Landeshauptstädten.

Timeline

01 Nordbahn

Mehr Verbindungen – Weniger Grenzen Wie Europa „zügiger“ zusammenrückt

17 neue Stationen auf dem Weg durchs Weinviertel

Zwischen dem Bahnhof Wien Süßenbrunn und der niederösterreichischen Station Bernhardsthal baut die ÖBB-Infrastruktur, auf 66 Kilometern, die Nordbahn aus. Das macht die Strecke, die an die tschechische Grenze führt, schneller und sicherer. Bahnkreuzungen werden aufgelassen und durch Unter- bzw. Überführungen ersetzt, die 17 Stationen barrierefrei umgestaltet und mit schienenfreien Zugängen zu den Bahnsteigen ausgestattet.

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Ein Zug überquert eine Eisenbahnbrücke.
Bahnhof Marchegg in der Dämmerung

02 Ausbau Marchegger Ostbahn

Neun modernisierte Bahnhöfe, mehr Park&Ride und Bike&Ride

Bequem Bahnfahren

Rund 37 Kilometer Bahnstrecke zwischen Wien und Marchegg wurden modernisiert und elektrifiziert, um rasch und sicher voranzukommen. Der Großteil der Strecke durch das Marchfeld, nämlich 32,5 Kilometer, geht schnurstracks durch die Landschaft und ist damit die längste Gerade im österreichischen Eisenbahnnetz. Das erlaubt eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von künftig 200 km/h. Aus der bisher eingleisigen Dieselstrecke wurde eine zweigleisige, elektrifizierte Hochleistungsstrecke. 90 Kilometer Gleise wurden dazu neu verlegt, 9 Bahnhöfe modernisiert, 14 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen und durch Unter- oder Überführungen ersetzt. Auf slowakischer Seite wurde das Ausbauprojekt von den Slowakischen Staatsbahnen fortgeführt.

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03 Wien Hauptbahnhof

Mehr als ein Bahnhof City, Campus, Wiener Grätzl und Europastation

Ein Knotenpunkt im europäischen Verkehrsnetz

Mit 109 Hektar Fläche ist das Gesamtprojekt Hauptbahnhof Wien eines der größten Bauvorhaben der letzten Jahrzehnte in Stadt und Land. Es verbindet einen Bahnhofsneubau mit der Entwicklung eines ganzen Stadtviertels. Auf dem ehemaligen Areal des alten Südbahnhofes baute die ÖBB-Infrastruktur in den Jahren von 2010 bis 2015 einen zeitgemäßen Durchgangsbahnhof. Aus allen Himmelsrichtungen können Züge ankommen und sofort wieder abfahren. Die österreichische Hauptstadt ist, mehr noch als zuvor, ein zentraler Knotenpunkt geworden – nicht nur im regionalen und nationalen Verkehrsgeflecht, sondern jetzt auch im transeuropäischen Schienennetz. Das große, lichtdurchflutete Gebäude mit Rautendach, die sogenannte „BahnhofCity Wien Hauptbahnhof“, in der es rund 90 Geschäfte und Lokale gibt, lädt Reisende und Einheimische, Anrainer und Nachbarn zum Verweilen ein.

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In der Eingangshalle des Wiener Hauptbahnhofs herrscht ein reges treiben.
Im Güterzentrum Wien Süd werden die Einzelteile eines Portalkranes zusammengesetzt.

04 Güterzentrum Wien Süd

So sind Straße und Schiene wirklich verknüpft Ein moderner Frachtenterminal entsteht

55 Hektar und hunderte Verladecontainer

Im Süden von Wien, in Favoriten, nahe dem Industriegebiet Inzersdorf, errichtet die ÖBB-Infrastruktur einen Umschlagplatz, den man im Verkehrswesen als „intermodalen Terminal“ bezeichnet. Es wurden dort 30 Kilometer neue Betriebsgleise verlegt und die erforderlichen Betriebsgebäude und Zufahrtsstraßen errichtet. Im Vollbetrieb wird die 55 Hektar große Anlage noch Containerabstellplätze und stark belastbare Portalkräne umfassen. Das „Intermodale“ dabei: Verschiedene Verkehrsmittel und Verkehrswege treffen an einem Punkt zusammen. Beispielsweise wird ein und derselbe Container erst vom Zug und dann vom LKW transportiert oder umgekehrt. Man muss die Waren nicht einzeln ausladen, umladen und wieder einladen. Das spart Zeit und Geld.

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05 Pottendorfer Linie

Viergleisig von Wien nach Wiener Neustadt Mit Tempo 200 in den Süden

Schneller und bequemer in Wien und daheim

Bis 2029 modernisiert die ÖBB-Infrastruktur die Pottendorfer Linie, eine 52 Kilometer lange Ergänzungsroute zur Strecke über Mödling und Baden. Diese zweite Route beginnt in Wien Meidling und führt über Pottendorf, den namensgebenden Ort, nach Niederösterreich,  weiter nach Wiener Neustadt. Seit Ende 2023 ist sie eine moderne, zweigleisige Hochleistungsstrecke. Züge fahren mit bis zu 200 km/h auf den Schienen. Die Strecke nützen tausende Pendler:innen und Schüler:innen auf ihrem täglichen Weg in die Büros und Schulen.

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Auf diesem Foto ist die Innenwand einer Tunnelröhre zu sehen.

06 Semmering-Basistunnel

Wien – Graz in 1 Stunde 50 Minuten Der Semmering ist in Zukunft kein Nadelöhr mehr

Schnelle Fahrt auch für schwere Güterzüge

Vom niederösterreichischen Gloggnitz ins steirische Mürzzuschlag führt, durch das Gebirgsmassiv des Semmering, der Semmering-Basistunnel. Er ist exakt 27,3 Kilometer lang und schafft mit seinen beiden Tunnelröhren, die bis 2030 gebaut werden, die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr. Die Reisezeit zwischen Wien und Graz verkürzt sich um 50 Minuten. Im Gegensatz zur Bergstrecke der historischen Semmeringbahn können auf der kaum geneigten Strecke des Basistunnels auch schwere Güterzüge mit nur einem Triebfahrzeug fahren. Eines der Nadelöhre auf dem Baltisch-Adriatischen Korridor ist dadurch beseitigt.

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07 Modernisierte Bahnhöfe

Acht modernisierte Bahnhöfe Schienenfreie Bahnsteigzugänge

Acht modernisierte Bahnhöfe und Stationen

Zwischen Bruck an der Mur und Graz, auf einem Streckenabschnitt von 53 Kilometern, bringt die ÖBB-Infrastruktur bis 2027 acht Bahnhöfe und Stationen auf den neuesten Stand. Sie tauscht Gleise und Oberleitungen aus, berücksichtigt den künftigen Rechtsfahrbetrieb und baut oder gestaltet die Gebäude um. Samt Anzeigetafeln, Ticketautomaten und Wegeleitsystem werden die Bahnhöfe hell und übersichtlich. Sie müssen gerüstet sein für das, was der wesentlich „schnelleren“ Südstrecke vorausgesagt wird: deutlich mehr Fahrgäste.

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Auf diesem Foto ist eine Luftaufnahme einer Park and Ride Anlage zu sehen.
Ein Zug steht, abfahrbereit, am Bahnsteig.

08 Graz Hauptbahnhof

Ein Bahnhof für über 40.000 Menschen Nach Wien wird Graz ein zweiter internationaler Verkehrsknoten

Bahnhofsumbau von A bis Z

Tag für Tag betreten 41.000 Menschen den Grazer Hauptbahnhof. Sie kommen an oder fahren ab, warten auf Reisende oder begleiten sie. Mit der Fertigstellung der Koralmbahn 2025 wird der Grazer Bahnhof bedeutender, auch für den internationalen Verkehr, denn er liegt auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Transversalen Europas. Das verlangte eine Modernisierung von A bis Z. Alle Bahnanlagen mussten saniert und ausgebaut werden. Das Gesamtprojekt „Graz Hauptbahnhof“ – 2009 ging’s los, im Herbst 2015 war es abgeschlossen – beinhaltete aber mehr als den Bahnhofsausbau. Es umfasste mehrere Infrastrukturprojekte der ÖBB, der Stadt Graz, der Holding Graz und des Landes Steiermark ebenso wie zahlreiche neue Gebäude, die es zu errichten galt.

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09 Koralmbahn

Ab in den Süden auf 130 Kilometer neuer Bahnlinie, entlang von 23 Bahnhöfen und durch viele neue Tunnel

Südösterreich ist schneller erreichbar

Seit 1999 wird in der Steiermark und seit 2001 in Kärnten die Koralmbahn gebaut, eine neue Bahnstrecke von 130 Kilometern. Diese Linie macht das südliche Österreich besser erreichbar. Sowohl Südkärnten als auch die Weststeiermark – beide Regionen rücken näher an die Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt heran.

Nach 22 Jahren Bauzeit ist die Koralmbahn in Kärnten für den Nahverkehr fertiggestellt. Mit der Inbetriebnahme am 10. Dezember 2023 zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal mitsamt der modernisierten Lavanttalbahn erfolgte der bisher größte Meilenstein in der langen Projektgeschichte.

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